top of page

Was siehst du, wenn du in den Spiegel schaust?

Aktualisiert: 10. März

Gedanken zu meinem Jahresthema 2023 " Gesicht"

 

"Einer der seltsamsten Zustände ist das dunkle und unvollkommene Bewußtsein, das wir von der Form und dem Ausdruck unsres eigenen Gesichtes haben."

Christian Morgenstern


 

Zum Jahreswechsel suche ich mir immer ein Thema, welches ich im Folgejahr näher betrachten möchte.

In diesem Jahr habe ich mir das Thema Gesicht ausgewählt.

Eigentlich begleitet mich dieses Thema stetig.

Für mich ist es spannend mehr über die Gesichter zu erfahren, die ich fotografiere.

Wie hat sich das Gesicht im Laufe der Kunstgeschichte entwickelt?

Sahen die Gesichter unserer Vorfahren anders aus?

Wie weit wird unser Gesicht von unserem Umfeld geprägt?

Wie sehen wir uns und wie sehen uns andere?

Was sehen wir im Spiegel, wenn wir uns betrachten?

Wie kommunizieren wir über unsere Mimik?


Fragen über Fragen.

Es gibt darauf vielfältige Antworten.

Jetzt muss ich dir leider gestehen, dass ich in diesem Jahr mein Pensum zur Erforschung meines Jahresthemas nicht im Ansatz geschafft habe. Die Bücher, die ich mir zum letzten Jahreswechsel in meiner Euphorie gekauft habe, schmücken mein Bücherregal.

Ich habe hier und da ein Buch quergelesen. Konnte ein Gespür für die Tiefe des Themas entwickeln. Etwas habe ich über die Jahre gelernt...

Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, was ich nicht weiß.

Vom Thema Gesicht habe ich nur so eine Ahnung. Dieses Jahr hatten sich meine Prioritäten irgendwie anders entwickelt. Gehört auch zum Leben, aber das nächste Thema für 2024 steht schon fest! Darüber schreibe ich in meinem nächsten Beitrag.


Heute möchte ich mit dir über den Blick in den Spiegel sinnieren.

Mittlerweile sind wir in unserem "Selfie-Kult"daran gewöhnt, uns selber zu sehen.

Ist dir schon mal aufgefallen, dass die Selfiekamera bei den meisten Smartphones so fotografiert, wie du dich im Spiegel siehst und nicht so, wie andere dich sehen?

(Du kannst diese Einstellungen jedoch ändern)

Hast du schon mal eine vertraute Person im Spiegel betrachtet?

Wenn ich meinen Mann im Spiegel sehe, hat er leichte Asymmetrien, die ich nicht sehe, wenn er direkt vor mir steht. (Nur zur Ergänzung für den Hausfrieden: Mein Gesicht hat auch Asymmetrien) Jeder von uns lebt mit seinem Spiegelbild, macht es zur eigenen Wahrheit. Die Menschen, die uns betrachten, sehen uns aber anders. Das ist auch der Grund, warum Fotos von dir für dich ungewohnt wirken.

Kleinkinder können erst mit Ende des 2. Lebensjahres sich selbst erkennen, dann entwickelt sich der ICH-Sinn.

Nun zu DIR!


Was siehst du, wenn du in den Spiegel schaust?

Kannst du dein Gesicht beschreiben?

Siehst du deine Geschichte?

Erkennst du deine Eltern in dir?

Strahlst du das aus, was du ausstrahlen möchtest?

Wenn nein, warum nicht?

Was gefällt dir?


Oder richtest du deinen Blick auf vermeintliche Makel?

Gehst du noch einen Schritt näher ran?

Nimmst du doch lieber den Vergrößerungsspiegel?

Schaltest die Tageslichtlampe an?


In meiner Pubertät dachte ich übrigens, es sei unnormal, Poren zu haben.

Als Fotografin kann ich sagen - hat wirklich jeder.

Und ich kann dir sagen, dass Ausstrahlung nichts mit der augenscheinlichen Wahrnehmung zu tun hat. Sie kommt von Innen. Hört sich vielleicht etwas abgedroschen an, ist aber so!


Es nützt dir nichts , die schönste Haut, die längsten Wimpern und den tollsten Lippenstift zu haben, wenn dein Herz nicht lachen kann...


Aprospos Lippenstift:

Als Kind habe ich mit dem Lippenstift meiner Mutter ganz viele dicke Lippenstiftküsse an dem Spiegel geschmatzt. Ich habe daraufhin Ärger bekommen und es nie wieder getan.


Vielleicht wird es Zeit, unserem Spiegelbild Küsse zu schenken und falls du dir das Putzen ersparen möchtest, fange einfach mal mit Luftküssen an...



Mehr Geschichten über das Gesicht findest du in meiner Buchempfehlung:

Luzia Braun und Ursula März " SICH SEHEN"

Sie treffen 19 Persönlichkeiten, die aus verschiedenen Perspektiven ihr Gesicht betrachten.

Ein sehr interessantes Buch, das mich zum Nachdenken anregt und sehr kurzweilig ist.



Rezension

Ein wirklich spannendes, kluges Buch von zwei spannenden, klugen Frauen. ("Spiegel Bestseller")Gespräche über das Gesicht, das merkt man schnell, sind bemerkenswert persönlich. In diesem Fall sind sie auch noch smart, unterhaltsam und manchmal richtig witzig. ("Die Zeit Literatur")Kaum hat man angefangen zu lesen, greift man sich an den Kopf und denkt: Was für ein Thema! Warum erst jetzt? (...) Das Buch bringt das Nachdenken in Gang. ("Der Tagesspiegel")Spannende Einblicke (..) Eine ausdrucksstarke Kulturgeschichte! ("Barbara")Eine packende psychologische, kulturwissenschaftliche und auch philosophische Introspektion des Phänomens 'sich sehen'. ("hr2-kultur")Man kann den Autorinnen zu dem Ergebnis nur gratulieren, denn sie rollen mit ihren konzentrierten Fragen zu diesem Thema ... ein gesellschaftliches Panorama aus. ("Berliner Zeitung")Das liest sich weg wie nix, das ist so spannend. (...) Auch davon handelt dieses kluge Buch: Wie sehen wir uns? Was macht das mit uns? ("WDR 4 Bücher")Hinter diesem schlichten Titel verbirgt sich ein großartiges Buch! ("WDR 5")Beeindruckende Geschichten über das Leben von sehr verschiedenen Menschen, die ganz ehrlich von sich erzählen. ("rbb Kultur")Erhellend und unterhaltsam. ("Die Presse am Sonntag") (Quelle: Thalia.de)


 


Ich wünsche dir und deiner Familie schöne Feiertage mit viel Liebe.

Nehmt euch Zeit füreinander und rutscht gut in das neue Jahr.


Mein nächster Blogbeitrag erscheint am 07.01.2024.

Bis dahin herzliche Grüße von der Insel


Jacqueline


Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Flipflopblues

Comments


bottom of page