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Wann ist die beste Zeit für ein Fotoshooting am Strand?

Aus der Sicht einer Fotografin...


Fotoshooting mit Nadja und Karl im Nebel


Gestern bekam ich eine Anfrage für ein Fotoshooting am Strand.

Die Kundin wünschte sich ein Fotoshooting mit 4 Freundinnen in der Mittagszeit am liebsten bei blauem Himmel und Sonnenschein.

Beim Lesen der E-Mail musste ich etwas schmunzeln. Warum? - Weil ich häufig solche Anfragen bekomme. Nicht weil ich die Anfrage für absurd hielt, eher weil die Mittagszeit für ein Fotoshooting nicht die allerbeste Zeit ist.

Mittags zwischen zwölf und drei hat der Fotograf frei...

Dieser Merksatz stammt nicht von einem Fotografen, der eine Vorliebe für Mittagsschlaf hatte. Es ist eine Eselsbrücke, sich zu merken, dass das Licht in der Mittagszeit nicht das Beste ist. Natürlich sollte man solche Merksätze nicht auf die Goldwaage legen. Im Winter wäre es um 15 Uhr für ein Fotoshooting am Strand schon zu spät. Als Fotografin arbeite ich mit dem Licht. Während ich im Winter nur bis ca. 15:00 Uhr draußen fotografiere, kann es im Sommer locker schon mal 21:30 Uhr werden.

Aber eines ist sicher, die Mittagstermine versuche ich zu vermeiden.

Es gibt natürlich Foto-Termine, die nicht verschoben werden können und in der Mittagszeit stattfinden müssen. Es kommen trotzdem schöne Bilder dabei heraus. Aber... wenn ich die Möglichkeit habe zu wählen, dann wähle ich die ganz frühen Morgenstunden oder die Abendstunden. Das Licht fällt dann weich und schmeichelt dem Gesicht. Auch Wolken können das harte Mittagslicht besänftigen. Es ist nicht nur die Kamera, die mit dem grellen Licht an die Grenzen kommt, es ist auch für die Personen vor der Kamera eine Herausforderung. Unser schöner weißer Sandstrand auf Usedom reflektiert den Sonnenschein in alle Richtungen und das hat zufolge, dass viele Menschen die Augen nicht richtig öffnen können und die Stirn runzeln. Klar kann ich mit Photoshop die Augen vergrößern und die Stirn glätten, aber das ist nicht meine Vorstellung von authentischer Fotografie.

Ich möchte echte Gesichter, mit echten Gefühlen. Fotos, die echte Geschichten erzählen. Möchte das Glück einfangen, dass ich sehe, wenn ich fotografiere. Möchte die Schönheit des Augenblicks für die Ewigkeit festhalten.

- Das funktioniert für mich mit verkniffenen Augen und Schlagschatten nun mal nicht. Daher verbringe ich die Mittagszeit im Sommer auch gern für eine Kaffeepause am Strand. Gezwungener Weise sozusagen ...


Das Wetter können wir uns für ein Fotoshooting nicht aussuchen, wir können aber die Termine nach dem Wetterbericht verschieben...

In meinem Shooting musst du nicht im Regen stehen oder bei minus 20 Grad an der Wasserkante frieren. - Es sei denn, du willst es!

Wenn du mit mir einen Termin vereinbart hast und das Wetter dann doch nicht so wird, wie wir es uns vorgestellt haben, dann verlegen wir das Fotoshooting.

Genau darum ging es in dem Fotoshooting von Nadja und Karl.

Der Termin war gebucht und der Nebel kam. Es war nicht nur ein leichter Dunst, es waren dichte Wolkenschwaden am Strand, das Meer schien abhandengekommen zu sein. In meiner Wetterapp wurde es mir schon einen Tag zuvor angezeigt.


Klar war, dass es ein besonderes Shooting werden würde, aber ein Shooting am Meer ohne Meer? Nadja und ich beobachten das Wetter, telefonierten vom frühen Morgen an im Zweistundentakt....

Wir entschieden uns für ein besonderes Fotoshooting.

Umhüllt vom seichten Nichts, trafen wir uns an der Wasserkante.

Es war sehr ruhig. Personen waren nur konturlose Schatten, von Sichtweite keine Spur. Der Nebel hinterließ Feuchtigkeit im Gesicht. Jedes Geräusch schien zu verstummen. Wir waren wie in einem Kokon. Nadja und Karl sahen nur sich. Es schien, als hätten sie mich vergessen. Da standen wir. Wie in einer anderen Welt. In dem gebuchten Fotoshooting, das es bei ihrer Hochzeit nicht gegeben hatte. In dem Fotoshooting , dass das Smartphone-Foto im Bilderrahmen bei den Eltern ersetzen sollte.

Rauschende Wellen sollten mit ins Bild.

Es gab keine Wellen, nicht einmal ein Plätschern. Es gab nur diesen schwebenden Horizont und alles, was ich sah, war spürbare Nähe...









 

Liebe Nadja, lieber Karl, ich danke euch für das Vertrauen.

Auch wenn ich diesen Satz oft schreibe, hat er jedes Mal eine tiefe Bedeutung für mich.

Ich danke euch, dass wir uns gemeinsam auf die Reise zu euren Fotos gemacht haben.

So sehr bin ich berührt, ein Teil davon zu sein. Bewahrt eure Emotionen, sie sind das Kostbarste, was wir Menschen besitzen können. Fühlt euch umarmt. Jacqueline


 

Jetzt möchte ich diese Stimmung nicht mit einem Aufruf oder meiner Werbung zerstören,

ich möchte nur noch einen Satz schreiben:


Die beste Zeit für ein Fotoshooting ist immer jetzt!


Ich bin für dich da! info@fotoprosaundmeer.com


Herzlichst Jacqueline


Am 26.03. gibt es den nächsten Blogbeitrag





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