Teil 4: Inspiriert von Frida Kahlo

Bild aus meinem Skizzenbuch
In meinem aktuellen Fotoprojekt beschäftige ich mich intensiv mit den Farben und Stimmungen berühmter Künstlerinnen, um die Essenz ihrer Persönlichkeit und ihrer Kunst in modernen Porträts festzuhalten.
Dabei ist es mir ein besonderes Anliegen, die Geschichten und das Leben dieser außergewöhnlichen Frauen durch meine Fotografie zu erzählen. Jede Künstlerin bringt ihre eigene Farbpalette und emotionale Tiefe mit, die ich durch sorgfältige Kompositionen und Detailarbeit in meine Bilder einfließen lasse. Für mein aktuelles Fotoshooting-Projekt lasse ich mich von den einzigartigen Gemälden folgender Malerinnen inspirieren:
Clara Rilke-Westhoff
Paula Modersohn-Becker
Ottilie Reylaender
Frida Kahlo und
Hilma af Klint
Die Farben der Frauen...
Mein Ziel ist es, die Farbpalette aus den Gemälden dieser Künstlerinnen zu extrahieren und sie in einem fotografischen Kontext wieder zum Leben zu erwecken.

Die vierte der faszinierendsten Künstlerinnen, die ich in diesem Projekt interpretiere, ist die ikonische Frida Kahlo. Frida war eine Meisterin der Farbe, doch ihre Werke spiegeln nicht nur die Leidenschaft und Lebensfreude wider, sondern auch das tiefe Leid, das sie zeitlebens begleitet hat. Dieses Spannungsfeld zwischen Kraft und Schmerz wollte ich in meiner Fotografie einfangen.

Bild aus meinem Skizzenbuch
Wer war Frida überhaupt?
Frida Kahlo wurde 1907 in Coyoacán, Mexiko, geboren. Schon früh prägten einschneidende Erlebnisse ihr Leben. Mit sechs Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung, die ihr rechtes Bein dauerhaft schwächte. Doch das schwerste Unglück ereignete sich 1925, als sie bei einem schweren Busunfall beinahe ums Leben kam. Die dabei erlittenen Verletzungen veränderten ihr Leben nachhaltig: Mehrere Operationen und Jahre voller Schmerzen folgten. Während der langen Rekonvaleszenz begann sie, sich intensiv der Malerei zuzuwenden. Sie porträtierte sich selbst – oft bedrückend, immer ehrlich, und mit den unverkennbaren, kräftigen Farben, die zu ihrem Markenzeichen wurden.

Bild aus meinem Skizzenbuch
Frida's Werke sind durchdrungen von Symbolik und Emotionen.
Sie malte sich häufig inmitten von Natur, umgeben von Blumen und Tieren, die das Fruchtbare und Zerstörbare des Lebens symbolisieren. Auch ihre komplexe Beziehung zu Diego Rivera, dem berühmten mexikanischen Maler, beeinflusste ihre Kunst stark. Ihre Ehe war geprägt von leidenschaftlicher Liebe, aber auch von Untreue und Schmerz. Diese Ambivalenz spiegelt sich in Fridas Selbstporträts wider – gleichzeitig verletzlich und stark, bunt und dunkel.
Für das Frida-Kahlo-Portrait stand mir Anja Modell. Sie ist extra für das Shooting angereist, um gemeinsam mit mir diese besondere künstlerische Vision zum Leben zu erwecken. Das Shooting fand in meinem Garten statt – ein Ort, der sich für Frida Kahlo geradezu aufdrängte, da Natur und Blumen in ihren Gemälden oft eine zentrale Rolle spielen. Wir haben Blumen bestellt, um die bunten Blumenkränze, die Frida oft trug, nachzuempfinden und den Geist ihrer Kunst spürbar zu machen.
Im Vergleich zu den anderen Künstlerinnen, die ich bisher für dieses Projekt porträtiert habe, war Frida Kahlo eine ganz besondere Herausforderung.
Ihre Farben sind kräftiger, satter und emotionaler. Das strahlende Rot, das leuchtende Gelb das lebendige Grün – all diese Farben spiegeln nicht nur Lebensfreude, sondern auch das unermessliche Leid wider, das Frida während ihres Lebens erfahren hat. Ihre chronischen Schmerzen nach dem Unfall, die Fehlgeburten und die stürmische Ehe mit Rivera – all diese Elemente schwingen in ihren Bildern mit und ließen sich auch in meinen Fotografien nicht ausblenden.

Hinweis: Bei diesem Shooting wurden keine Tiere benutzt, diese sind durch KI hinzugefügt.
Als Fotografin sehe ich es als meine Aufgabe, nicht nur das äußere Erscheinungsbild zu erfassen, sondern auch die Geschichten, die hinter den Farben und Posen liegen.
In meinem Porträt von Anja als Frida versuchte ich, dieses Wechselspiel aus Stärke und Verletzlichkeit sichtbar zu machen. Es sind die Farben des Lebens – in all ihren Facetten.
Ich freue mich daher besonders, am 19. Oktober 2024 die Ergebnisse dieses Projekts bei einer Vernissage in meinem Fotoatelier in Seebad Ahlbeck, Dünenstraße 14 präsentieren zu dürfen. Die Eröffnung findet um 16 Uhr statt, und ich lade Dich herzlich ein, vorbeizukommen, um die Farben der Frauen und insbesondere das Porträt von Frida Kahlo auf eine ganz besondere Art zu erleben. Es wird ein Nachmittag voller Kunst, Farbe und Geschichten – ich freue mich auf viele Besucher und inspirierende Gespräche!
Herzlichst
Jacqueline
Liebe Anja,
ich danke dir für diese schönen, emotionalen und auch lustigen Augenblicke und deine Zeit und Geduld.
Danke, dass du mir Frida nahegebracht hast. Durch dich war es leicht für mich. Ich konnte sie spüren.
Ich freue mich dich im Oktober wiederzusehen. Bis dahin fühl dich gedrückt.
Jacqueline
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